Dienstag, 7. Oktober 2008

UMFRAGE: Städte gegen weitere Privatisierungen

UMFRAGE: Städte gegen weitere Privatisierungen
72 Prozent der Amts- und Mandatsträger bevorzugen kommunale Betriebe

POTSDAM - Die Privatisierung kommunaler Unternehmen stößt bei einer großen Mehrheit der Amts- und Mandatsträger in ostdeutschen Städten auf generelle Ablehnung. Der Städte und Gemeindebund legte gestern eine Studie vor, nach der 72 Prozent der Bürgermeister, der Vorsitzenden der Stadt- und Gemeinderatsfraktionen sowie der Geschäftsführer von Stadtwerken die Privatisierung beispielsweise der Abfallentsorgung, von Krankenhäusern oder der Grünflächenpflege ablehnen. Die Umfrage fand in allen Städten mit mehr als 20 000 Einwohnern und Orten mit eigenen Stadtwerken statt.

Zum Artikel geht es hier

TIPP!!!Stadtumbaukonferenz der LINKEN





Stadtumbau

Wirtschaftliche Strukturprobleme führen vielerorts zu Bevölkerungsrückgang und damit zu dramatischen Wohnungsleerständen: Im Osten entstand ein Wohnungsüberschuss, der das urbane Leben in den Städten und Regionen sowie die Existenz vieler Wohnungsunternehmen gefährdet. Hier kommt es darauf an, die erhaltenswerten Wohnungen und Stadtquartiere sozial verträglich aufzuwerten und das Wohnumfeld zu verbessern, aber auch langfristig und strukturell nicht mehr benötigten Wohnraum zurückzubauen. In Wachstumsregionen ist weiterhin die staatliche Förderung des Wohnungsneubaus notwendig.

Deshalb lädt Die Linke. ein zur Konferenz nach Essen am 31.10. und 1.11.2008!!
check: http://www.linksfraktion.de/termin_der_fraktion.php?artikel=1602049039

Freitag, 3. Oktober 2008

TIPP!!! Konferenz: The right to the city


Am 7./8.November 2008 wird in der Technischen Universität Berlin die Konferenz "The right to the city" stattfinden.
Peter Marcuse ist der VIP dieser Veranstaltung, wobei vielen Anderen ebenfalls ein Podium geboten werden wird.

Die Konferenz will sich mit den folgenden Fragen beschäftigen:

• How best to capture the transformation of cities under contemporary
capitalism? To what extent can such transformations be understood
through notions of neo-capitalism, neoliberalism or globalization?
• What is “critical” about critical urban and social theory today? Is
the Frankfurt School still relevant?
• How does “space” structure and result from forms of inequality, and
how has this role changed in both historical and contemporary contexts?
• Is another type of city—and society—possible? Are there lessons to be
drawn from earlier 20th century experiments, or those of the GDR?
• What are the possibilities and limits of “urban planning”?
• Oppositional movements yesterday and today: in what ways can which of
them be actors for social change?

The conference is made possible by the support of the Deutsche
Forschungsgemeinschaft, the Center for Metropolitan Studies and the
Transatlantisches Graduiertenkolleg Berlin-New York, and the
Rosa-Luxemburg Foundation.

HEIßER TIPP!

Freitag, 25. Juli 2008

Stadtumbau Ost - eine never ending story?

Der deutsche Industrie und Handelskammertag hat mit Sicherheit andere Vorstellung vom Standortfaktor Mensch als die hier alternativ diskutierten.
Das zeigte sich wieder in der heute rausgegebenen Pressemitteilung, betreffend einer Einschätzung des laufenden Programms der Bundesregierung: Stadtumbau Ost - und West!

"Stadtumbau Ost und Stadtumbau West = Stadtstrategien für Wachstum und Schrumpfung?
Auch künftig wird Ostdeutschland massiv vom Bevölkerungsrückgang und von Wohnungsleerständen betroffen sein. Die Bundesregierung will deshalb das erfolgreiche Programm fortsetzen.

Der DIHK plädiert stattdessen für eine sofortige Zusammenführung beider Programme. Im Mittelpunkt müssen Instrumente zur Bewältigung des wirtschaftlichen Strukturwandels stehen. Das stabilisiert auch den Wohnungsmarkt. Es gilt, Städte als funktionierende Wirtschaftsstandorte zu entwickeln, und zwar gleichermaßen in Ost und West. Das Bundesprogramm sollte Initiativen der regionalen Wirtschaft und der privaten Immobilienwirtschaft aufgreifen, z.B. private Initiativen zur Stadtentwicklung wie Business Improvement Districts (BIDs), Housing Improvement Districts (HIDs) und Neighbourhood Improvement Districts (NIDs), die Einrichtung von privaten Quartiersfonds oder das „Bündnis für selbstgenutztes Wohneigentum in der Stadt“ aus Finsterwalde."

Städte als funktionierende Wirtschaftsstandorte, ja. Aber wieviel Wirtschaft darf dann wohin und wer bekommt was vom Kuchen? Der Abbau Ost ist keine bloße Standortfrage mehr. Menschen verlassen Regionen inzwischen auch aufgrund mangelnder Indentifikationsmöglichkeiten.
Wenn der DIHK zukünftig tote Gegenden mit Robotern ausstatten möchte, die die Arbeit dort verrichten, ist dies auch eine Maßnahme zum Umbau am Arsch der Welt.
Oh je...dieses Spitzenpersonal!

(eMail: infocenter@berlin.dihk.de; Quelle: Internet: http://www.dihk.de)

Donnerstag, 24. Juli 2008

Diese Welt hat einen Bärenhunger...



(Andy Council - 'Bristol Dinosaur, Vertical' (Lots of Stuff Series)
visit:www.andycouncil.co.uk

Sonntag, 6. Juli 2008

Gustav - Verlass die Stadt (live)

Passend zum Thema und ganz wunderbare Musik. Verlass die Stadt.Jetzt?!

Freitag, 20. Juni 2008

City Drifter - Kunst ist Stadt ist Kunst ist Mensch

Der "CITY Drifters"- Blog von Yvonne Anders und Andreas Spur berichtet ab heute von den Driftings und gibt Hintergrundinformationen zur neuen Staffel CITY Drifters - ein Projekt im Rahmen der Ausstellung escalators ( 18.- 28.06., Ufo-Galerie Halle / Stadtraum)

http://citydrifter.wordpress.com

CITY Drifters

Neue Staffel in Halle ab 18. Juni 2008

Hotline: 01577 / 73694044

Bis Dezember 2007 liefen mehrere Staffeln des “CITY Service Halle”, getragen durch FAA GmbH, Stadtmarketing und ARGE. Langzeitarbeitslose liefen in Teams durch die City, um Orientierung, subjektive Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten.
Ab 18. Juni 2008 gibt es eine neue Staffel: die CITY Drifters. Freiwillig, ohne Aufgaben und Pläne driften wir ziellos durch Halle.

Mit freundlicher Unterstützung von: iti-germany / escalators

Donnerstag, 19. Juni 2008

Bund lobt Demografiebewusstsein

Junge Menschen die sich mit dem Thema Demografischer Wandel auseinandergesetzt haben, wurden innerhalb eines Wettbewerbes nun von der Bundesregierung gewürdigt.
Welche Perspektiven für die jungen Menschen dabei, jenseits eines Bundesverdienstkreuzplagiats, herausspringen werden ist unklar.

Dennoch: Gucken und sich anregen lassen.
www.demografie.jugendpresse.de.

Donnerstag, 21. Februar 2008

Dharavi: Slum und Goldgrube

Blühende Landschaften.
Mensch möge was auch immer darunter verstehen. Wölfe, Strohhäuser, Plattenbau oder Chipfabrik. In dem folgenden Artikel wird hervorragend sichtbar, wie wichtig soziale Stadtplanung ist und vor allem der Widerstand wenn es um die Privatisierung formals unprofitabler Gebiete geht, die von Menschen bewirtschaftet werden und damit zu Investitionsideen für Menschenhändler in Stadtplanergestalt werden.

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Die Goldgrube

Im indischen Mumbai befindet sich einer der größten Slums der Welt. Ein Architekt will ihn sanieren, Gratis-Wohnungen bauen - und viel Geld verdienen. Seine Rechnung ist solide. Nur hat er sie ohne die Bewohner gemacht.
von Sascha Zastiral (brand 1; 1/2008)
http://www.brandeins.de/ximages/581603_148b10108m.pdf

Aus Stroh.


(Bildquelle: www.strohhaus.com)

Faszinierend. Energiesparmeister 2006. Das Haus aus Stroh funktioniert tatsächlich und ist aus Lehm und Stroh gebaut. Umweltschonend, preiswert und Resteverwerter. Über Tierschutzrechtliche Bedenken wegen möglichem Strohmangel auf dem platten Land können wir gerne debattieren wenn es soweit ist. Dies scheint doch aber ein Beitrag zum Standortfaktor Pampa zu sein. So ist es eben mit der Nützlichkeit von Dingen. Mensch muss sie nur herausfinden. Das war schon immer so.
Mehr Infos zu dem Strohhaus unter: www.strohhaus.com

Freitag, 8. Februar 2008

Flughafensafari.


(Bildquelle:http://www.nicoles-funworld.de/windowcolor/Malvorlagen/flugzeug/flugzeug_07.gif)

Mit viel Tamtam hat die CDU nun doch noch ein paar Leute für den Flughafen Tempelhof aus dem Wald gelockt. Wald? Ja. Auch weil es so aussieht, als würden diejenigen, die bis gestern noch für den Erhalt des Bahnhof Zoo protestiert haben, nun das nächst größere Baby beschützen wollen. Klare Sache. Wie kämen denn auch Koalas und Giraffen ohne Flughafen zum Zoo? Zum Bahnhof Zoo!
Um die Alternativen für den noch bestehenden Flughafen aufzuzeigen, soll es nun ein Volksfest geben.
Alle sind herzlich eingeladen sich die unbegrenzten Möglichkeiten einer Umnutzung anzusehen, sagt die Stadtentwicklungssenatorin.
Flughafensafari? Ha! Da haben wir es wieder.
Die TAZ sagt:
http://www.taz.de/regional/berlin/aktuell/artikel/1/volksfest-zum-volksentscheid/?src=MT&cHash=94a3ec6213

Donnerstag, 17. Januar 2008

So und auch anders.


(Video von YouTube; by Moshkopf)

Treffender geht es kaum. Gediegene Langeweile wäre ja mal was. Castrop Rauxel wird vorgestellt.
Für weitere Videohinweise zu Blühenden Landschaften bin ich gern zu haben.

Mittwoch, 2. Januar 2008

„Der Standortfaktor bin ICH!“

(Mein Beitrag zur Kapitalismuskritik und zu der Debatte über die "Gesamtscheiße")


„Shrinking cities - Schrumpfende Städte“ so lautet der Titel des Projektes welches sich 2004 erstmalig in dieser Größenordnung mit der Tatsache von Bevölkerungsrückgang und den Gründen dazu weltweit, befasste. Die von der Projektgruppe untersuchten Ursachen für die Schrumpfung von Städten sind so vielschichtig, dass damit ein ganzes Parteiprogramm mit antikapitalistischen Gegenmaßnahmen zu füllen wäre. Naturkatastrophen, Kriege, Arbeitslosigkeit, Wasserknappheit, Suburbanisierung und Alterung sind nur Einige davon. Wer ist Betroffen? Alle! So spielt es nämlich keine Rolle, ob ich in Hanoi oder Hoyerswerda lebe. Bevölkerungsverschiebungen von „sterbenden Regionen“ zu „Megacitys“ finden weltweit statt und sind ein immanenter Bestandteil kapitalistischer Globalisierung, wie die genannten Ursachen unverblümt andeuten. Auf globaler Ebene ist dies insofern entscheidend, dass die Völkerwanderung des 21. Jh. nicht nur zwischen Cottbus und Stuttgart stattfindet, sondern weltweit. Dazu ist es sinnvoll sich die Gründe vor Augen zu führen. So kämpfen wir deutschlandweit gegen Studiengebühren, während Kinder wohlhabender Menschen ohnehin nach Cambridge oder an die Colombia High gehen um dort die „bessere Bildung“ und die „besseren Berufsaussichten“ genießen zu können. Da dies für uns keinesfalls ein Grund ist den Kampf einzustellen, sollte es aber Grund genug sein, den real existierenden „Kampf um die Köpfe“, qua Karrierechancen mit dazugehörigem „Standortfaktor“, in den antikapitalistischen Widerstandskampf mit einzubeziehen. Gebührenfreiheit für Alle! auch für Reiche. „Luxus für Alle!“ meint dann auch den Luxus der freien Wahl des Wohnortes. Ich als mein eigener Standortfaktor, das wäre doch toll!

Die Stadt als Spiegel der Gesellschaft verstanden, braucht nur einen Blick aus dem Fenster und die Einsichten werden folgen. Aus historischer Perspektive sieht das wie folgt aus: „ (…) So lebte zwar in Großbritannien bereits in den 1850er Jahren die Mehrheit der Menschen in Städten, aber um 1900 hatte gerade mal ein Dutzend Länder den Urbanisierungsgrad von Großbritannien und Wales von einem Jahrhundert zuvor erreicht! Trotzdem wurde die Stadt überall zum Spiegel und Transmissionsriemen einer neuen Wirklichkeit, die vor keinem Lebensbereich Halt machte, vertraute gesellschaftliche Strukturen und familiäre Netze auflöste und tradierte Vorstellungs- und Verhaltensmuster in Frage stellte. (…) Berlin versechsfachte seine Bevölkerung zwischen 1850 und 1900, London wuchs im gleichen Zeitraum um mehr als vier Millionen Menschen. Solche Dynamiken entsprachen durchaus der Regel: Oft wurden beschauliche Kleinstädte innerhalb weniger Jahrzehnte in eine Existenzform katapultiert, die sie in vielfacher Hinsicht zu überfordern drohte. Für viele Intellektuelle jener Jahre stellten deshalb die Städte ein Vexierbild dar, das Faszination und Ablehnung zugleich hervorrief. Ihre Rufe nach Gesellschaftsreformen waren darum oft auch Rufe nach einer anderen Stadt.“

(aus „Atlas der schrumpfenden Städte“, Hatje Cantz Verlag 2006)

Ein weiterer Blick in das Geschichtsbuch verrät, dass es sich bei der beschriebenen Bevölkerungsverschiebung nicht etwa um wandernde „StudiengebührengegnerInnen“ oder „Steuerflüchtlinge“ handelte. Es handelte sich eben um Menschen auf der Suche nach Arbeit, so aktuell wie heute. Nutzen wir diese Aktualität der für uns sichtbaren Folgen kapitalistischer Politik, also auch den Kampf gegen Studiengebühren, für welche wir als die „Generation X“ heute Lösungen und Alternativen suchen und formulieren wollen. Machen wir unsere Kapitalismuskritik konkret. Mit diesem kurzen Abriss möchte ich dafür werben den Blick auf das kleine Ganze, die Stadt, zu richten und unseren antikapitalistischen Anspruch eben jener radikalen Wirklichkeit anzupassen um damit Menschen einzuladen, die eigenen Augen zu öffnen und sehr plastisch nachzuvollziehen, wie kapitalistische Verwertungslogik funktioniert. In Hoyerswerda, Hamburg und Hanoi. Für den Standortfaktor „Schönes Leben“!


-Katalin Gennburg-