Mittwoch, 30. Juli 2014

Drohnen für die Immobiliensuche - darauf hat die Welt gewartet!

Unweit meines Zuhauses las ich kürzlich eine Werbung eines Immobilienmaklers, der per Drohne Immobilien für die Wohnungssuchenden finden will.
Das klingt nach Datenschutz, Datenschutz und ähhm: Datenschutz.
Nach einer kurzen Google-Recherche stellte sich heraus, dass diese Form der "Architekturpräsentation" der angesagte Scheiß auf dem Immobilienmarkt zu sein scheint.
So stieß ich auf ein Video, dass hierfür Werbung macht:
Dazu im Textchen die hübsche Anmerkung, dass die Drohne eine außerordentlich vielseitige Präsentation herzustellen helfe und als "witziges Detail" auch in die Räume zu fliegen vermag - hupsi
Ich glaube hier kommen ganz neue Fragen auf die DatenschützerInnen zu!
Denn wer stellt eigentlich sicher, dass - hupsi - sich keine Drohne in mein Zuhause verirrt?

Und auch das Portal der Immobilienfreunde gibt Auskunft über die Problematik dieses wachsenden Marktes:

Den "Drohnenmakler" konnte ich nun per Internetsuche nicht mehr finden. Vielleicht hat er es sich anders überlegt???

Dienstag, 22. Juli 2014

Sonntag, 29. Juni 2014

Das neue Paradigma des Städtebaus: Die smart city - rette sich wer kann!

Der Wiener Gemeinderat hat kürzlich eine smart-city-Strategie verfasst und Berlin geriert sich als führende Smart City in Europa - immerhin wird Berlin darin nicht Recht behalten...
Ein neues städtebauliches Paradigma steht am Horizont und lässt StadtforscherInnen Schlimmes ahnen, wenn Technologie die Städte als Orte die 75% der Weltbevölkerung beherbergen smart und damit wettbewerbsfähig machen soll.                    Ein erstes Manifest "Against the smart city" ist bereits erschienen und es bleibt zu hoffen, das viele, viele folgen werden. Denn wenn Masdar City die Blaupause der zukünftigen Stadtentwicklung sein soll, dann werden vor allem globale Technologieunternehmen reich, wahrscheinlich schreiben deren Mitarbeiter ohnehin an den Strategien der Städte mit...
Die Zeitschrift für Stadtforschung derive widmet sich im aktuellen Schwerpunkt ebenfalls der Frage was smart-city sein soll und wie es zu bewerten ist. Ein weiterer Artikel findet sich hier: http://futurezone.at/digital-life/der-grosse-smart-city-schwindel/70.209.138/print

Der Berliner Senat bastelt momentan an einem neuen Stadtentwicklungskonzept 2030 welches Berlin als führende smart city in Europa ausweist. Mit der angestrebten Olympiabewerbung und der Idee Olympia dabei besonders nachhaltig zu gestalten darf einem Angst und Bange werden: Genau darum geht es doch, Großprojekte zu inszenieren, die Steuergelder für technologische Innovationen verprassen.
Die Zeit scheint reif für die Auseinandersetzung mit der neuen Form kapitalistischen Städtebaus - clever und smart!


Sonntag, 1. Juni 2014

"So weit ist es schon gekommen..."

Die Esso-Häuser in Hamburg werden abgerissen. Gekämpft wird nicht für Esso, sondern für Menschen die dort mitunter seit mehr als 20 Jahren wohnen und bleiben wollen.
Ein Film über die "Sonderrechtszone St.Pauli".
Der Megafonchor hat ein Requiem zum Abriss aufgeführt:




Was früher war...


Nicht nur Hamburg ist am Arsch. Kaum zu glauben,aber wie gesagt: "So weit ist es schon gekommen, dass man jetzt für Esso kämpft!"

Montag, 26. Mai 2014

100% zum Durchatmen

Das Tempelhofer Feld bleibt unbebaut, YEAH! 100% gegen Mietpreistreibung und 100% für Nachverdichtung und Wohnungsneubau an anderen Stellen der Stadt. Die Hetze der Bebauungsbefürworter, dass es den Gegnerinnen nur um ihren eigenen Hinterhof gehe und sie nicht das soziale Interesse sähen, hat nicht gewirkt. Die teure Kampagne für die Bebauung war nicht umsonst! Nun darf der Senat offenlegen wieviel Geld wofür ausgegeben wurde und welche Verluste das Land bisher für die Beplanung ausgegeben hat.
Fest steht nun: Das Tempelhofer Feld bleibt unbebaut! Ich mach' den Champagner auf.



Und schließlich noch ein Zitat vom jungen Goethe(1777): aus "Der Triumph der Empfindsamkeit", gefunden in Julius Poseners Vorlesungen zur Architekturgeschichte (Arch+ 2013)

"Denn, Notabene! in einem Park
Muß Alles Ideal seyn,
Und, Salva Venia, jeden Quark
Wickeln wir in eine schöne Schal' ein.
So verstecken wir zum Exempel,
Einen Schweinstall hinter einen Tempel;
Und wieder ein Stall, versteht mich schon,
Wird geradeswegs ein Pantheon.
Die Sach' ist, wenn ein Fremder drin spaziert,
Daß Alles wohl sich präsentirt;
Wenn's dem denn hyperbolisch dünkt,
Posaunt er's hyperbolisch weiter aus.
Freylich der Herr vom Haus
Weiß meistens wo es stinkt.
Wie ich also sagte: unsre Elysischen Bäume
Schwinden wie Elysische Träume,
Wenn man sie verpflanzen will.
Ich bin zu allen Sachen still:
Denn in einem Park ist Alles Prunk;
Verdorrt ein Baum und wird ein Strunk,
Ha! sagen sie, da seht die Spur,
Wie die Kunst auch hinterdrein der Natur
Im Dürren ist. – Ja leider stark!
Was ich sagen wollte! Zum vollkommnen Park
Wird uns wenig mehr abgehn.
Wir haben Tiefen und Höhn,
Eine Musterkarte von allem Gesträuche,
Krumme Gänge, Wasserfälle, Teiche,
Pagoden. Höhlen, Wieschen, Felsen und Klüfte,
Eine Menge Reseda und andres Gedüfte,
Weimuthsfichten, Babylonische Weiden, Ruinen,
Einsiedler in Löchern, Schäfer im Grünen,
Moscheen und Thürme mit Cabinetten,
Von Moos sehr unbequeme Betten.
Obelisken, Labyrinthe, Triumphbogen, Arkaden,
Fischerhütten, Pavillons zum Baden,
Chinesisch-gothische Grotten, Kiosken, Tings,
Maurische Tempel und Monumente,
Gräber, ob wir gleich Niemand begraben,
Man muß es Alles zum Ganzen haben."

Das ist ein schöner Tag! Ihr findet mich im Garten...

Dienstag, 20. Mai 2014

Kapitalistische Landnahme im All?

Die Theorie Kapitalistischer Landnahme weiterzuentwickeln und dem Kapitalismus im 21.Jh anzupassen ist absolut notwendig und ein Artikel im ND zeigt wie es gehen kann. Florian Schmid fragt sich, ob es eine Form der Landnahme auf dem Mars geben kann und wie sich diese nachweisen ließe. Ein sehr unterhaltsamer und gleichsam kluger Exkurs:



Montag, 28. April 2014

Endlich: Guernica ist nicht mehr vergessen!?


Es ist nur eine der alltäglichen Absurditäten, dass wir durch Straßen laufen die ihren Namen nicht verdienen bzw. Namen tragen, die dunkle Epochen der deutschen Geschichte markieren.
Eine davon ist die spanische Allee in Berlin.
Max Welch-Guerra nahm darauf vor zwei Jahren in einem Vortrag an der TU Berlin Bezug, als er zum 75. Jahrestag der Zerstörung Guernicas durch die deutschen und spanischen Faschisten redete. 
Dazu hieß es im Ankündigungstext: "Gernika ist ein Brennpunkt der europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts, ein Beispiel fürdie gezielte Vernichtung historischer Städte, den brutalen Terror gegen die Zivilbevölkerung,die Zusammenarbeit rechter Diktatoren – aber auch für die Umdeutung der Geschichte durchdiktatorischen Städtebau. Am 26. April 1937 zerstörten deutsche Flieger der Legion CondorGernika, die 1366 gegründete heilige Stadt der Basken. General Franco, Putschist gegen dieRepublik, erhielt zu diesem Zeitpunkt umfangreiche und kriegsentscheidende militärischeHilfe durch Mussolini und Hitler. Im Auftrag der gewählten Volksfrontregierung derRepublik malte Pablo Picasso unter dem Eindruck der Zerstörung von Gernika seinberühmtes, anklagendes Bild, das in dem von Josep Lluis Sert entworfenen Pavillon auf derWeltausstellung in Paris 1937 gezeigt wurde. Wenig Beachtung fand dagegen derWiederaufbau von Gernika in der Zeit der Franco-Diktatur, der im Rahmen des Programmszur Rekonstruktion zerstörter Regionen realisiert wurde."

Nun haben endlich ein paar Aktivist_innen das Heft bzw. die Straßenschilder selbst in die Hand genommen. I like!

Freitag, 25. April 2014

»Man muss einfach nur dankbar sein für diese Chance«

sagt der Bürgermeister von Görlitz über die 20te Großspende an die Stadt seit 1990.
Wie im ND zu lesen ist, sendet ein anonymer Spender immer wieder hunderttausende Euros an die Stadt. Inzwischen sei man sich sogar sicher, dass das Geld immer wieder gespendet werde um Kirchen, Dächer und Altbauten zu sanieren.

SCHÖN! Diese Gönnerhaftigkeit als Grundlage für Stadterhalt und Städtebau ist eine Gruselgeschichte und es ist umso schlimmer, dass kein Ende in Sicht ist. Eine solide Ausfinanzierung der Kommunen ist nicht in Sicht und so dürfen die Almosen empfangen und öffentlich Dankbarkeit verkündet werden.
Pah.


Donnerstag, 24. April 2014

Montag, 14. April 2014

Keine guten Aussichten!

Es ist ein Trauerspiel. Auch 25 Jahre nach der Wende überlagern politische Grabenkämpfe die fachlich angemessene Auseinandersetzung um städtebauliche Paradigmen. Dass die Ost-Moderne eine Epoche mit inzwischen zum Teil denkmalgeschützten Bauten ist wird einfach nicht akzeptiert. Und so wünschen sich SPD und CDU in Berlin etwas mehr Metropolitanität - diese Provinzheinies! Dass es dafür nicht einfach sechs Hochhäuser und die größte Shoppingmall Ostdeutschlands braucht hat sich bei den Experten noch nicht herumgesprochen. Wahrscheinlich wird das Thema Alexanderplatz-Bebauung am 8.Mai 2014 ins Berliner Abgeordnetenhaus kommen und dort ein Finale in der Abstimmung über die Bebauungspläne der einzelnen Standorte erleben.
Dabei geht es der Linken nicht nur um den Erhalt der Sichtachse. Es geht um die Anerkennung städtebaulicher Prämissen, die nicht von betriebswirtschaftlichen Visionen ausgehobelt werden dürfen, denn der gebaute Raum überlebt im Zweifel immer wieder die kurzlebigen Wirtschaftssysteme einer Gesellschaft...


Finally: Unser Wettbewerbsbeitrag - Der Boden als Artefakt und Abbild der Gesellschaft

Sheila Seyfert und Ich nahmen letztes Jahr an dem Wettbewerb "Out of Balance – Kritik der Gegenwart", 

den den ARCH+ zusammen mit der Stiftung Bauhaus Dessau 2012 ausgeschrieben hatte, teil und sind jetzt in einer Sonderausgabe vertreten. Juhu wir freuen uns riesig. Mehr dazu bei http://www.archplus.net/home/


Dienstag, 28. Januar 2014

Und nochmal: Brot und Spiele

Vor nicht allzu langer Zeit habe ich einen Link zu Olympia in Brasilien unter dem Titel "Brot und Spiele" gepostet. Heute finde ich in der ARD-Mediathek unter dem gleichnamigen Titel eine Doku über die Verwirklichung der Winterspiele in Sotschi!
Es ist einfach nicht zu fassen, was Olympia leistet...
Es kann doch nicht wahr sein, dass überhaupt noch irgendwer daran Interesse hat, Städte derart umzupflügen und Menschenrechte zugunsten des Kapitals, mit den Füßen zu treten.
Und wieder einmal geht es um Grund und Boden und die Frage, wieviel ist er wert.
Die Inwertzung des Bodens verläuft einfach vor aller Leute Augen und es fällt nicht einmal auf, wenn am Ende die Hotels die Wasserkante schmücken und auch Russland endlich so modern wirkt.
Ein Kotzprogramm sonders gleichen.
Die Doku ist wirklich sehenswert, wirft sie einen Blick auf die Entstehung der Olympia-Bauten und-Anlagen und den Kampf um die Häuser derjenigen, die dort vorher Gurken und Rettiche angebaut haben.

Donnerstag, 9. Januar 2014

Looks like Gefahrenzone?!

Wer bei dem Begriff "Gefahrenzone" an Minenfelder oder ehemalige Truppenübungsplätze denkt, darf nun aufatmen. Dem Begriff widerfährt momentan ein epistemologisches Recycling durch die Hamburger Bürgerschaft und das dortige Polizeigesetz. St.Pauli wird zur Gefahrenzone und gleicht damit, im engsten Sinne des Wortes, einem Truppenübungsplatz. Kaum zu glauben, dass Stadtpolitik noch immer in der Lage ist derart autoritär, Quartiere für sich zu vereinnahmen und politisch so Gewalt auszuüben. Wie konnte ich nur glauben, dass dies ein Relikt des 20.Jh gewesen ist...zzzz.
Ein besonderes Geschmäckle bekommt diese Geschichte in Verbindung zum aktuell veröffentlichten Bericht über die Verfehlungen bei der Planung und beim Bau der Elb-Philharmonie. Oh Mannomann! Sounds like: Filz trifft auf Sumpf und begründet Gefahrenzone.
Klingt eher nach einem schlechten Film, als nach sozialdemokratischer Stadtpolitik - apropos, was macht eigentlich die SPD?!
Da bleibt nur zu sagen: Raus auf die Plätze! Immerhin wurden inzwischen Reisewarnungen für die Schanze rausgegeben und vielleicht ist dies ja ein historischer Moment?!

Freitag, 3. Januar 2014