Montag, 28. April 2014

Endlich: Guernica ist nicht mehr vergessen!?


Es ist nur eine der alltäglichen Absurditäten, dass wir durch Straßen laufen die ihren Namen nicht verdienen bzw. Namen tragen, die dunkle Epochen der deutschen Geschichte markieren.
Eine davon ist die spanische Allee in Berlin.
Max Welch-Guerra nahm darauf vor zwei Jahren in einem Vortrag an der TU Berlin Bezug, als er zum 75. Jahrestag der Zerstörung Guernicas durch die deutschen und spanischen Faschisten redete. 
Dazu hieß es im Ankündigungstext: "Gernika ist ein Brennpunkt der europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts, ein Beispiel fürdie gezielte Vernichtung historischer Städte, den brutalen Terror gegen die Zivilbevölkerung,die Zusammenarbeit rechter Diktatoren – aber auch für die Umdeutung der Geschichte durchdiktatorischen Städtebau. Am 26. April 1937 zerstörten deutsche Flieger der Legion CondorGernika, die 1366 gegründete heilige Stadt der Basken. General Franco, Putschist gegen dieRepublik, erhielt zu diesem Zeitpunkt umfangreiche und kriegsentscheidende militärischeHilfe durch Mussolini und Hitler. Im Auftrag der gewählten Volksfrontregierung derRepublik malte Pablo Picasso unter dem Eindruck der Zerstörung von Gernika seinberühmtes, anklagendes Bild, das in dem von Josep Lluis Sert entworfenen Pavillon auf derWeltausstellung in Paris 1937 gezeigt wurde. Wenig Beachtung fand dagegen derWiederaufbau von Gernika in der Zeit der Franco-Diktatur, der im Rahmen des Programmszur Rekonstruktion zerstörter Regionen realisiert wurde."

Nun haben endlich ein paar Aktivist_innen das Heft bzw. die Straßenschilder selbst in die Hand genommen. I like!

Freitag, 25. April 2014

»Man muss einfach nur dankbar sein für diese Chance«

sagt der Bürgermeister von Görlitz über die 20te Großspende an die Stadt seit 1990.
Wie im ND zu lesen ist, sendet ein anonymer Spender immer wieder hunderttausende Euros an die Stadt. Inzwischen sei man sich sogar sicher, dass das Geld immer wieder gespendet werde um Kirchen, Dächer und Altbauten zu sanieren.

SCHÖN! Diese Gönnerhaftigkeit als Grundlage für Stadterhalt und Städtebau ist eine Gruselgeschichte und es ist umso schlimmer, dass kein Ende in Sicht ist. Eine solide Ausfinanzierung der Kommunen ist nicht in Sicht und so dürfen die Almosen empfangen und öffentlich Dankbarkeit verkündet werden.
Pah.


Donnerstag, 24. April 2014

Montag, 14. April 2014

Keine guten Aussichten!

Es ist ein Trauerspiel. Auch 25 Jahre nach der Wende überlagern politische Grabenkämpfe die fachlich angemessene Auseinandersetzung um städtebauliche Paradigmen. Dass die Ost-Moderne eine Epoche mit inzwischen zum Teil denkmalgeschützten Bauten ist wird einfach nicht akzeptiert. Und so wünschen sich SPD und CDU in Berlin etwas mehr Metropolitanität - diese Provinzheinies! Dass es dafür nicht einfach sechs Hochhäuser und die größte Shoppingmall Ostdeutschlands braucht hat sich bei den Experten noch nicht herumgesprochen. Wahrscheinlich wird das Thema Alexanderplatz-Bebauung am 8.Mai 2014 ins Berliner Abgeordnetenhaus kommen und dort ein Finale in der Abstimmung über die Bebauungspläne der einzelnen Standorte erleben.
Dabei geht es der Linken nicht nur um den Erhalt der Sichtachse. Es geht um die Anerkennung städtebaulicher Prämissen, die nicht von betriebswirtschaftlichen Visionen ausgehobelt werden dürfen, denn der gebaute Raum überlebt im Zweifel immer wieder die kurzlebigen Wirtschaftssysteme einer Gesellschaft...


Finally: Unser Wettbewerbsbeitrag - Der Boden als Artefakt und Abbild der Gesellschaft

Sheila Seyfert und Ich nahmen letztes Jahr an dem Wettbewerb "Out of Balance – Kritik der Gegenwart", 

den den ARCH+ zusammen mit der Stiftung Bauhaus Dessau 2012 ausgeschrieben hatte, teil und sind jetzt in einer Sonderausgabe vertreten. Juhu wir freuen uns riesig. Mehr dazu bei http://www.archplus.net/home/